Osterspaziergang in der Hansestadt Werben
Der Winter schickte ohnmächtige Schauer körnigen Eises über die Elbwiesen Werbens und trotzdem ließen wir uns nicht davon abhalten, mit einem Osterspaziergang den Frühling herbeizurufen. Frau Dr. Trognitz aus Magdeburg, deren Urgroßvater vor über 100 Jahren Musikdirektor in Werben war, hatte den Osterspaziergang angeregt und Jochen Hufschmidt (1. Vors. Arbeitskreis Werbener Altstadt e.V.) hat ein Programm zusammengestellt, das selbst bei dem sonntäglichen Schneeregen ein Erfolg wurde. Wir begannen mit dem Ostergottesdienst, den das Pastorenehepaar i.R. Sommer für die Werbener gehalten hat. Im Anschluss konnten die Gottesdienstbesucher die berühmte Werbener Lutherbibel aus dem Jahre 1545 und den spätromanischen Abendmahlkelch sowie die Patene bewundern. Die wertvollen Stücke sind sonst hinter Schloss und Riegel. Friedrich Schorlemmer, ein anerkannter Kenner der Schriften des Reformators, las den Text, den Luther eigenhändig der Bibel vorangestellt hatte.
Dietrich Bahß stellte den überarbeiteten Kirchenführer vor, der den Gästen ab Mai, wenn die Kirche wieder von den vielen freiwilligen Helfer offen gehalten wird, zur Verfügung stehen wird.
Im Kommandeurhaus sang anschließend Professor Jochen Großmann Frühlingslieder, auf der Konzertgitarre begleitet von Lucille Toyer. Nach Hochzeitssuppe und Frikassee, serviert von Holger und Dorte Schaffranke machten sich trotz des Schneeregens die Mutigsten auf einen literarischen Spaziergang über den Deich. Natürlich wurde Goethes „Osterspaziergang“ gelesen und mit dem Gedicht: „Und dräut der Winter noch so sehr“ dem Wetter getrotzt.
Leider viel dann doch das Ostereiertrudeln, organisiert vom Verein „Werben für Kinder“ dem Wetter zum Opfer.
Abschließend traf man sich in der warmen „Köhlerstube“ in Schadewachten 28. Dort wartete bereits heißer Kaffee und ein reichhaltiges Kuchenangebot auf die Spaziergänger.
Insgesamt war es ein sehr schöner Tag und ein Osterfest das in Erinnerung bleiben wird. Wir werden den Werbener Osterspaziergang mit Sicherheit im nächsten Jahr wiederholen und wenn das Wetter es erlaubt, den Weg von Räbel nach Werben gehen.
Text: Irmgard und Frank Gellerich
Fotos: Frank Gellerich, Werner Eifrig
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