Fährgeschichte von Räbel

 

In den Beiträgen zur Geschichte des ehemaligen Kreises Osterburg, Band 1, wird die Fähre in Räbel im 15. Jahrhundert denen von Kroecher zugeschrieben. 1453 erlaubte Markgraf Friedrich der Jüngere dem Stillentin von Kroecher (Kröcher) die halbe Fähre zu Räbel für 80 Rheinische Gulden wiederkäuflich an den Werbener Komtur Heinrich von Redern zu verkaufen.
Im Jahre 1583 wurde ein Streit zwischen dem Havelberger Domkapitel und den Räbler Fährleuten beigelegt, bei dem es um die Ruinierung der Deiche des Kapitels ging. Kapitelsherren und Diener hatten daraufhin freie Überfahrt.

Im 17. Jahrhundert kam die Fähre in den Besitz derer von Kannenberg.
1890 – 92 wird durch den Bau des Winterhafens im Mühlenholz (Havelberger Seite) die Fähre verlegt. Die Fährgerechtigkeit halten noch die Besitzer des Gutes Kannenberg in den Händen.
Die Fähre wird von einer Schrickfähre(Überfahrt mittels Staken oder Ruder), in eine fliegende Fähre (Gierfähre ) umgebaut.
1923 kauft die Gemeinde Räbel die Fährgerechtigkeit vom Gut Kannenberg. Es erfolgt der Bau einer neuen Fähre, die Kosten beliefen sich auf 27 Mill. Reichsmark. Pächter wurde Grundbesitzer Richard Fischer.
Am 1.Juli 1932 übernahm H. Lemme aus Arneburg, als Pächter die Fähre. Er bewirtschaftete auch die „Hafenquelle“, eine Schiffsgaststätte im Winterhafen.
Von 1938 – 1939 pachtete Bruno Leppin die Fähre. Er wurde aber als Soldat eingezogen und so übernahmen Karl Thie und Richard Fischer den Fährbetrieb.
1945 wurde die Fähre von der SS gesprengt.

Nach dem Krieg übernahm Bruno Leppin wieder die Fähre. Beim Hochwasser 1948 kenterte er mit seinem Kahn und ertrank.
Frau Leppin führte das Fährgeschäft nach dem Tode ihres ertrunkenen Mannes weiter und stellte ab 01. Februar 1948 bis zur Aufgabe des Geschäftes am 31. März 1953 Karl Schultze aus Werben, wohnhaft in der Räbelschen Straße (damals Räbelsches Tor), als Fährmeister ein. Vom 01. April 1953 bis 04. Juni 1953 betrieb Karl Schultze im Auftrag der Stadt Werben die Fähre als Fährmeister weiter.

Danach war bis 1957  Friedrich Preisicke der Fährpächter.
1958 gab es keinen Fährbetrieb.
1959 – 1966 pachtete K.-Heinz Garlipp mit seinem Bruder Herbert die Fähre.
1966 – 1992 war Otto Quiel der Erste vom Rat der Stadt Werben angestellte Fährmeister.
1990 wurde auf der Havelberger Schiffswerft eine neue Fähre gebaut.
1997 erfolgte der Umbau zu einer Kombifähre um auch bei hohem Wasserstand mit Motorkraft überzusetzen.

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Geschichte der Fähren in der Altmark!

 

(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Frau Antje Reichel)