Gemischter Chor Werben auf großer Bühne

Dem Werbener Gemischten Chor wurde eine besondere Ehre zuteil: Auf Einladung der UdK traten die Werbener Sängerinnen und Sänger am Sonntag im traditionsreichen und repräsentativen Joseph-Joachim-Saal der Universität auf.
Der Anlass, zu dem sich die knapp 30 Sängerinnen und Sänger auf den Weg in die Hauptstadt gemacht hatten, war ein großes Festkonzert zum Abschied von Professor Großmann – ihrem Chorleiter.
Jochen Großmann wurde anlässlich seiner Pensionierung von seiner UdK nach fast 30jähriger Lehrtätigkeit mit einem zweieinhalbstündigen Konzert verabschiedet, in dem er selbst als großartiger Sänger seine musikalische und sängerische Vielfalt eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Der von der Vizepräsidentin der UdK in ihrer Laudatio als „unprätentiöser und vielseitiger Musiker und hervorragender Lehrer“ Gewürdigte gestaltete das Konzert mit seinen Studierenden und Kolleginnen und Kollegen gemeinsam. Und mittendrin, neben all den großartigen studierten Musikern: die Laiensängerinnen und -sänger aus Werben!
Unter den 4 Chorliedern war auch das „Werbenlied“, das der aus Franken stammende Professor für den Chor seiner Wahlheimat getextet und komponiert hat:
„Wer Werben nicht kennt, der hat was verpennt.“
Zur Überraschung des Chorleiters hatte Iris Lange zwei weitere Strophen getextet, die der Chor zur Verabschiedung sang. Im Gegensatz zur UdK muss der Werbener Chor in Zukunft auf Jochen Großmann nicht verzichten: „wir lassen ihn nicht wieder ziehn“ konnte der Chor daher frohgemut singen.
Dass Werben „wie vom Ei das Gelbe“ (Refrain) ist, machte Jochen Großmann in seiner Rede deutlich, in der er seine musikalische Laufbahn vom Windsbacher Knabenchor über die Oper in Brandenburg bis hin zur Kirchenmusik und der Lehrtätigkeit in der Berliner UdK Revue passieren ließ und dabei sein heutiges ehrenamtliches Engagement als Chorleiter und Organist in Werben ausdrücklich erwähnte. Seiner Liebe zu Werben entspricht auch sein Engagement für die Wagner-Orgel in der Johanniskirche, für deren Restaurierung er in seinem „Konzert zum Abschied“ um Spenden bat.
Renate Haase-Wollenheit, die Vorsitzende des Gemischten Chores Werben, bedankte sich bei Jochen Großmann für seine Arbeit mit dem Chor und hob hervor, dass der Chor seit der Übernahme seiner Chorleitung viel dazugelernt habe.
Die Besucher des gut besuchten Konzertes – unter ihnen auch einige Werbener – waren begeistert vom anspruchsvollen und zugleich unterhaltsamen Programm, das von gregorianischen Chorälen, geistlicher polyphoner Musik aus dem Mittelalter, Liedern von Franz Schubert, Männerchören des 19. Jahrhundert, neapolitanischer Volksmusik bis zu alten Schlagern der Zwanziger Jahre reichte.
Zusammen mit Studierenden seiner Gesangsklassen sowie der Kirchenmusik und Kolleginnen und Kollegen gestaltete Professor Großmann dieses Konzert, in dem er selbst immer wieder auch solistisch brillierte: in einer Opera-buffa- Arie aus Mozarts Cosi fan tutte, als einfühlsamer Interpret von Schubert-Liedern, als Sänger Alter Schlager von Friedrich Holländer und Michael Jary.
Am Ende des Konzertes gelang den Studierenden, dem Kollegium Gesang und einer Instrumentalgruppe unter der Leitung von Jochen Großmann ein bewegender und emotionaler Schluss mit geistlicher Musik von Gabriel Faure.
Für den Gemischten Chor Werben war der Auftritt in Berlin und dieses Konzert zum Abschied ihres Chorleiters von der Universität der Künste ein ganz besonderes Ereignis, das so schnell keiner vergessen wird und in der Geschichte des Chores einen bedeutenden Platz einnehmen wird.
Werben, 17. Juli 2023
Jochen Hufschmidt





Fotos: M. Zwintzscher, R. Springer, W. Eifrig
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