Werben erlebte einen überaus erfolgreichen Tag des offenen Denkmals

Schon am Sonnabend gab es in der Salzkirche Geschichte hautnah. Irmgard und Frank Gellerich präsentierten eine Ausstellung über Christian Köhler, ein Werbener Maler an der Düsseldorfer Malerschule. Köhler wurde 1809 in Werben geboren.
Der Sonntag begann mit einem besonderen Gottesdienst in der St. Johanniskirche. Die Brandenburgische Provinzial-Genossenschaft des Johanniterordens führte ihren Rittertags-Gottesdienst durch. Besonders beeindruckend dabei der Einzug der über 100 Johanniter mit ihren schwarzen Umhängen und dem Johanniterkreuz.
Bei herrlichem Spätsommerwetter waren in der Stadt und dem Ortsteil Berge 12 Denkmale zu besichtigen. Sehr viele Gäste aus nah und fern ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Der Arbeitskreis Werbener Altstadt e.V. begeht den Tag des offenen Denkmals nun schon traditionell als „Biedermeier-Sonntag“. Die Mitglieder zeigen sich in Biedermeierkostümen. Höhepunkte waren die Eröffnung des Hoftheaters mit 2 Vorstellungen und die Ehrung von Curt Pomp mit der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt für sein langjähriges Engagement im städtebaulichen Denkmalschutz. Lesen Sie hierzu den nachfolgenden Beitrag der Volksstimme vom 10.09.2013 von Ingo Gutsche.
Passender hätte der Tag nicht gewählt werden können: Zum Tag des offenen Denkmals wurde Curt Pomp die Ehre zuteil, sich in das goldene Buch der Hansestadt Werben einzutragen. Die Elbestadt gewährte am Sonntag Interessenten Einblicke in ihre historischen Fachwerkhäuschen und Höfe. Und es wurde deutlich, dass sich vieles zum Positiven gewandelt hat, das Stadtbild attraktiver geworden ist, wie Bürgermeister Volkmar Haase betonte. Und daran hat Pomp einen großen Anteil.
Im Beisein von Verbandsgemeinde-Bürgermeister Eike Trumpf, dem stellvertretendem Landrat Denis Gruber, AWA-Vorsitzendem Werner Eifrig und vielen Bürgern der Hansestadt ließ Laudator Jochen Hufschmidt aus Räbel, der anschließend zusammen mit den Akteuren der Theatergruppe „Altmärkisches Treibgut“ mit Anekdoten aus der Biedermeierzeit die Gäste im Hoftheater erfreute, die Erfolge von Curt Pomp Revue passieren. Für Hufschmidt sei die Ehre „längst überfällig“ gewesen. Von Pomp, der im Vormonat seinen 80. Geburtstag feierte, hat sich die Stadt anstecken lassen; von seinen Ideen und Visionen. Mit der historischen Postkutsche, die auch in der Elbestadt durch die Biedermeiermärkte einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte, sei er eines Tages mit seinem Weggefährten Klaus Kirstein durch Werben gefahren – und war begeistert. Zu seinem Erstaunen waren viele Häuser der „westlichen Erneuerungswut“ noch nicht zum Opfer gefallen.
Der Denkmalschutz und die -pflege liegen dem Bildhauer und Restaurator am Herzen. Und Pomp erkannte, dass das über 1000-jährige Elbstädtchen mit seiner historischen Bausubstanz hervorragend in die Biedermeierzeit passt. An oberster Stelle stand natürlich die denkmalgerechte Sanierung der Häuschen, der Altstadt. Der von ihm mit initiierte Arbeitskreis Werbener Altstadt (AWA) nahm seine Arbeit auf, rettete bis heute eine Vielzahl an Gebäuden, sorgte für Eigentümer, die ebenfalls Herzblut in die Immobilien steckten. „Ohne sein Wirken wäre Werben nicht die Biedermeierstadt“, lobte Hufschmidt das Engagement von Pomp, dessen Spuren hinter den Fassaden vieler Häuser zu sehen sind. Der 80-Jährige sei Handwerker, Künstler, Planer und Gestalter. Durch seine Beratung und Planung hat er dazu beigetragen, dass Häuser fachgerecht restauriert wurden, steht auf der Ehrenurkunde, die ihm Hasse am Sonntagabend übergab.
Seit 2004 wird in Werben die Uhr zurück gedreht: Der Biedermeier-Christmarkt, zu dem sich die Märkte des Biedermeier-Sommer (seit 2006) gesellten, sind bis weit über die Grenzen der Altmark ein Begriff. Marktvogt Pomp war Begründer dieser Märkte. Pomp, der aufgrund seiner Verdienste für die Lüneburger Altstadt 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, bedankte sich für diese Ehre.
„Pomp war für Lüneburg ein Glücksfall. Und auch für Werben“, zog Jochen Hufschmidt, der sich um das Amt des Bürgermeisters in der Hansestadt Werben bewirbt, sein Fazit. Über Curt Pomp ist ein Buch von Autor Werner H. Preuß erschienen: „…danke, ich muss noch arbeiten!“; ISBN-10: 3898765237.
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