Werbens Bürgermeister Wolfgang Tacke wurde nach 1 Jahr Amtszeit abgewählt
Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit dem Stadtrat, die schließlich zum Antrag und Beschluss zum Abwahlprozedere führten.
Dazu lesen Sie hier das Wahlergebnis, veröffentlicht von der Altmarkzeitung
Werben. „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“: Mit diesen Worten kommentierte Werbens Bürgermeister Wolfgang Tacke gestern Abend das Ergebnis seiner Abwahl.
968 Wahlberechtigte wurden in den beiden Wahllokalen in Werben und in Behrendorf an die Urnen gerufen. In der weltkleinsten Hansestadt gaben 322 Bürger ihre Stimme ab, 319 waren gültig. 223 Werbener votierten für die Abwahl Tackes, 96 waren dagegen. Im benachbarten Behrendorf gingen genau 201 Wähler an die Urne. Wie in Werben waren in dem Ortsteil ebenfalls drei Stimmen ungültig. 163 Behrendorfer sprachen sich für die Abwahl des Bürgermeisters aus, 35 Leute wollten Stadtoberhaupt Wolfgang Tacke behalten.
Insgesamt stimmten 386 Wahlberechtigte für die Abwahl, das sind 74,7 Prozent. 131 Bürgerinnen und Bürger sprachen sich für den Verbleib des Kommunalpolitikers im Amt aus, das 25,3 Prozent entspricht. Bisher handelt es sich um ein vorläufiges Wahl-Endergebnis.
(Von Thomas Westermann und Alexander Klos)
Lesen Sie hierzu auch die Presseerklärung von Wolfgang Tacke:
Presseerklärung
Bei allen Bürgern, die mich unterstützt haben, möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Ich bedauere sehr, dass es mir in der knapp einjährigen Amtszeit nach meiner für sieben Jahre erfolgten Wahl durch die Bürger nicht umfänglich gelungen ist, noch mehr Bürger von meiner Arbeit zu überzeugen. Dies wäre aber, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, durchaus möglich gewesen. Mein Dienstherr hat mich für die dienstliche Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister großzügig aber nicht generell freigestellt. Ich war erst vor kurzem mit einer großen Mehrheit trotz zweier Gegenkandidaten gewählt worden. Natürlich akzeptiere ich das heutige Ergebnis und bedaure es. Dass aber fast 60 % aller wahlberechtigten Bürger keine Abwahl wollten und weiter die große Bereitschaft bestand, mir eine ehrliche Chance zu geben, zeigt ein großes Potential. Viele Bürger haben mich auch durch ihre Unterschrift unterstützt, ganz besonders meine beiden letzten Vorgänger. Hierfür danke ich allen. Dass aber nach den gesetzlichen Bestimmungen bereits ein deutlich geringeres Quorum genügt, hat der Gesetzgeber politisch leider so gewollt. Dies macht es parteilosen Neulingen wie mir natürlich am Anfang schwerer, ein derartiges Wahlehrenamt auszuüben. Vielleicht sollte man das kritisch überdenken. In den knapp 12 Monaten meiner Amtszeit wurde klar, dass unsere Stadt ein hohes Potenzial hat und dass dieses Potenzial genutzt werden kann und genutzt werden muss. Hierzu müssen wir noch viele alte Zöpfe abschneiden. Aber genau das wird passieren. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Wolfgang Tacke
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