Werbener Stadtrat stimmt für ungewöhnliche Idee, um Schulsanierung weiter voranzutreiben
Tauschpartner suchen und Leistungen verschieben, so könnte die Lösung aussehen, befand der Werbener Stadtrat während seiner Sitzung am Dienstagabend. Dafür müsste eine andere Gemeinde gefunden werden, die zugunsten der Stadt Werben in diesem Jahr auf ihre Fördergelder verzichtet und diese den Werbenern zur Verfügung stellt. Im Austausch dafür könne dann die Stadt Werben auf ihre Mittel 2014 verzichten und diese dann dem „Tauschpartner“ sozusagen zurückschieben.
Ein Partner sei bereits anvisiert, erklärte Bauamtsleiterin Simone Kuhlmann die bevorzugte Variante zum Ausgleich der klaffenden Finanzlücke in Höhe von 101000 Euro. Über dessen Identität hüllte sie sich in Schweigen, propagierte aber weiter, dass dann die Sanierung wie geplant weitergehen, die Kellerräume der Grundschule fertiggestellt und mit weiteren Maßnahmen begonnen werden könnte. „Wir sind sehr zuversichtlich“, sagte Volkmar Haase, Bürgermeister der Gemeinde Werben. Gute Ideen seien da, jetzt gelte es nur noch, sich gemeinsam für die beste zu entscheiden.
Volkmar Haase: „Wir sind sehr zuversichtlich.“
Auch Architekt Michael Wege spricht von einer unbedrohlichen Situation, trotz angespannter Finanzlage. Immerhin habe man in den vergangenen Wochen Großes geleistet und sogar schon das Computerkabinett fertiggestellt, das noch gar nicht geplant gewesen, aber dank unverhoffter Fördergelder frühzeitig umgesetzt werden konnte. Die Trockenbauarbeiten im Keller und neue Wasserleitungen im gesamten Gebäude seien ebenfalls fertig. Ja, die Deckungslücke sei da, aber sie sei kein unüberwindbares Hindernis, fand Wege.
Der Optimismus lässt hoffen, schlägt doch das aktuelle Finanzloch nicht mit einer unbeträchtlichen Summe zu Buche. „Eine weitere Variante ist, dass die Stadt jetzt schon die Eigenmittel von 2014 einstellt“, erklärte Kuhlmann weiter, „das sieht die Kämmerin aber als bedenklich.“ Auch ein zusätzlicher Antrag auf Fördermittel sei keine gute Möglichkeit, da ein positiver Bescheid nicht abzusehen ist. Oder man könne Geld von den anderen Städten abrufen, wenn diese auf ihr Geld verzichteten. Aber wer mache das schon? So bliebe also die „Tausch- und Schieben-Variante“ die bevorzugte Idee, schloss Kuhlmann ihre Überlegungen ab. Hierzu gebe es ein Kopfnicken von der Kämmerin und eine Freigabe von Eigenmitteln in Höhe von 20000 Euro. Mit der Zustimmung könnten umgehend Nägel mit Köpfen gemacht, der Partner aktiviert und Verhandlungen geführt werden.
Mit zehn Ja-Stimmen und einer Gegenstimme haben sich die Stadträte mehrheitlich für diese Variante entschieden.
Aus Volksstimme vom 10.01.2013, von Tanja Andrys
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