Neuer Bürgermeister der Hansestadt Werben vereidigt
TOP 9 der gestrigen, auch von Einwohnern sehr gut besuchten Stadtratssitzung, war die Ernennung des neuen Bürgermeisters. Nachdem die Wahl für gültig erklärt wurde, verabschiedete der amtierende Bürgermeister Jochen Schorlemmer, Dr. Volkmar Haase aus seinem Amt.
Die Vereidigung des neuen Bürgermeisters, Jochen Hufschmidt, übernahm der Alterspräsident des Stadtrates Frank Ullrich.
Die Volksstimme berichtete am 17.10.2013 über die Stadtratssitzung folgendes:
Werbens Stadtrat beruft neuen Bürgermeister / Jochen Hufschmidt seit gestern im Amt
Kampf für den Schulerhalt geht weiter
Die Hansestadt Werben hat seit gestern wieder einen offiziell bestätigten Bürgermeister. Der studierte Lehrer und Wahl-Räbeler, Jochen Hufschmidt, wurde am Dienstagabend vom Stadtrat vereidigt und in dieses Ehrenamt berufen.
Der amtierende Bürgermeister von Werben, Johann-Joachim Schorlemmer, eröffnete und leitete die Sitzung. Im Anschluss an die Einwohnerfragestunde galt es für das Gremium, unter anderem die Gültigkeit der Bürgermeisterwahl vom 22. September zu beschließen, bei der auf Jochen Hufschmidt 513 und auf Torsten Bodo Tiemann 199 Stimmen entfallen waren.
Die Gültigkeit der Wahl bestätigte der Rat einstimmig. Im Anschluss daran wurde der an der Sitzung als Gast teilnehmende ehemalige Werbener Bürgermeister, Volkmar Haase, offiziell entlassen. „Ich möchte mich bei allen Stadträten bedanken. Wir haben gut zusammengearbeitet“, sagte Haase, nachdem er vom Ratsältesten Frank Ulrich die Entlassungsurkunde und einen Blumenstrauß erhalten hatte.
Dann erfolgte die Ernennung und Vereidigung von Jochen Hufschmidt zum neuen Bürgermeister. Dazu sprach der viele Jahre im Rheinland tätige Lehrer, der seit 2006 in Räbel lebt, die von Frank Ulrich vorgelesene Eidesformel nach, in der er unter anderem beteuerte, seine ganze Kraft für das Wohl der Hansestadt einzusetzen.
„Ich danke Ihnen für die Amtseinführung und freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Stadtrat. Es gibt schwierige Aufgaben zu bewältigen. Dafür brauche ich Ihre Unterstützung“, sagte Hufschmidt im Anschluss an den Stadtrat gerichtet. Der gestrige Mittwoch war für den Wahl-Altmärker der erste Tag in seinem neuen, verantwortungsvollen Ehrenamt.
Breiten Raum hatte in der Sitzung die Einwohnerfragestunde eingenommen. Ines Bergmann vom Verein Werben für Kinder fragte an, was es hinsichtlich der drohenden Schließung der Grundschule Werben eventuell für neue Entwicklungen gebe und ob die Stadt zwischenzeitlich neue Initiativen dagegen unternommen habe. Dazu gab Johann-Joachim Schorlemmer gegen Ende der Sitzung in seinem Bericht Auskunft. Demnach hatte Werbens ehemaliger Bürgermeister Haase noch zu Amtszeiten Widerspruch gegen die Schulentscheidung des Beauftragten der Kommunalaufsicht, Karlheinz Schwerin, eingelegt und diese an Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf geschickt.
Die Gemeinde, so Schorlemmer, könne selbst jedoch keinen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen, sondern davon allenfalls die Verbandsgemeinde argumentativ überzeugen. „Wie Herr Trumpf mit dem Widerspruch Haases weiter verfahren ist, entzieht sich meiner Kenntnis“, so Schorlemmer.
Ex-Bürgermeister Haase teilte jedoch mit, dass er vom Verbandsgemeindebürgermeister wisse, dass er nicht beabsichtige, Widerspruch einzulegen. Wolfgang Trösken informierte den Stadtrat außerdem über die Entscheidung des Verbandsgemeinderates Seehausen zu den Schuleinzugsbereichen. Diese stellten einen Rückschlag für den Schulstandort Werben dar, weil auch der Bereich Wendemark künftig dem Einzugsbereich Seehausen zugeteilt werden solle.
Stadträtin Elisabeth Gellerich schlug vor, sich im Stadtrat so schnell wie möglich abzustimmen, was noch unternommen werden könne – auch unter Umgehung des Arneburg-Goldbecker Verwaltungsamtes. Einwohner Bernd Schilf machte daraufhin den Vorschlag, sich doch einmal Gedanken zu machen, ob man nicht gezielt Flüchtlingsfamilien in der Hansestadt Werben ansiedeln könnte, um den Schulstandort hinsichtlich der vom Gesetzgeber erforderlichen Schülerzahl zu erhalten. Er verwies auf Beispiele gezielter und auch erfolgreicher Ansiedlungen von Flüchtlingen in Deutschland auch schon in historischen Zeiten.
Volkmar Haase meinte zu diesem Thema nach Ende des öffentlichen Sitzungsteils gegenüber der Volksstimme: „Wir bleiben von Werben aus garantiert aktiv, was die Bemühungen um den Schulerhalt betrifft. Wir setzen auf den neu zu wählenden Verbandsgemeinderat und auch die Ausschüsse auf Kreisebene. Der auf der Sitzung ebenfalls als Gast mit anwesende Theologe und gebürtige Werbener Friedrich Schorlemmer meinte bei seinem Gang aus dem Rathaus: „Der Bildungsstandort Werben muss erhalten bleiben.“
(von Andreas Puls, gekürzt)
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